BUNDESWETTBEWERB SCHULTHEATER DER LÄNDER

Schultheater.Rollen | Trier | 16.-21. 09. 2023

Nor­d­rhein-Wes­t­­fa­­len

HEY, PÜPP­CHEN …! oder IST LUI­SA HIER?

Eigen­pro­duk­ti­on

Goe­the-Gym­na­si­um, Düs­sel­dorf

Thea­ter­pro­jekt­kurs Q1 – Thea­ter am Goethe

Ober­stu­fe

Spieler:innen:

Emi­lia Abels / Selinay Barin­ka­ya / Ben­gi­su Erdis / Mar­go Koe­be / Say Macha­loy / Sophie Michels / Anouk Ohlen­forst / Han­nah Pütz / Tere­sa Schött­mer / Sara Socha / Lois Tay­lor / Vin­cent Vitt

Tech­nik: Moni­ka Ban / Anna­bel­le Addai / Ste­fan Heitz

Spiel­lei­tung: Sin­je Maja Sybert / Chris­ti­an Färber

Das The­ma ist so alt wie die Mensch­heit selbst: sexua­li­sier­te Gewalt – vor allem gegen­über Frau­en. Schon in den anti­ken grie­chi­schen Sagen zeig­ten Män­ner ihre Domi­nanz gegen­über Frau­en, indem sie sie kör­per­lich, nicht sel­ten sexu­ell angrif­fen. Und auch in der heu­ti­gen, ver­meint­lich viel eman­zi­pier­te­ren Zeit erle­ben Mäd­chen und Frau­en immer wie­der Situa­tio­nen, in denen sie sich unwohl füh­len und in denen ihr Gegen­über bewusst, aber auch ganz oft unbe­wusst Gren­zen über­schrei­tet. Die­se Momen­te der Grenz­über­schrei­tung zei­gen die Schüler:innen des Goe­the-Gym­na­si­ums Düs­sel­dorf in ihrem aktu­el­len Stück. Es soll ein erneu­tes Bewusst­sein für ein sen­si­bles The­ma schaf­fen, das nach wie vor Lebens­rea­li­tät ist. Durch die ME TOO-Bewe­gung ist eine Wel­le der Ent­rüs­tung und des Auf­rüt­telns durch unse­re Gesell­schaft gegan­gen, die nicht abeb­ben darf. Wir müs­sen emp­fäng­lich und auf­merk­sam für die­ses The­ma blei­ben. „Hey Püpp­chen…! oder Ist Lui­sa hier?“ spielt mit Rol­len­kli­schees und zeigt auf, dass die­se eng mit sexua­li­sier­ter Gewalt zusam­men­hän­gen: Der star­ke Mann ver­sus die schwa­che Frau. Es ist ein sen­si­bles Stück mit einem sen­si­blen The­ma ent­stan­den, geschrie­ben und erzählt von jun­gen Men­schen für jeden von uns.

Gale­rie Probenfotos:

sdl2023: NRW

Rezen­si­on: Sze­nen, die unter die Haut gehen 

 „Hey Püpp­chen“ gibt denen eine Stim­me, die nicht laut genug Schrei­en können.

Grenz­über­schrei­tun­gen, sich macht­los füh­len, weil das eige­ne „Nein!“ nicht respek­tiert wird. An die­ses hoch­sen­si­ble The­ma traut sich der Thea­ter­pro­jekt­kurs G1 der Ober­stu­fe des Goe­the Gym­na­si­ums aus Düs­sel­dorf mit ihrer Eigen­pro­duk­ti­on „Hey Püpp­chen“ oder „Ist Lui­sa hier?“ her­an und lie­fert dem voll­be­setz­ten Zuschau­er­saal eine Wie­der­ga­be der Rea­li­tät vie­ler FLIN­TA* (Frau­en, Les­ben, inter­ge­schlecht­li­che, nicht­bi­nä­re, trans und agen­der Per­so­nen), die zwei­fel­los im Gedächt­nis bleibt.

 

Die Dar­stel­len­den set­zen sich in vie­len Nar­ra­ti­ven mit ver­schie­de­nen Aspek­ten sexua­li­sier­ter Gewalt und Über­grif­fig­keit aus­ein­an­der. Zahl­rei­che Erfah­rungs­be­rich­te jun­ger FLIN­TA* lösen ein betrof­fe­nes Schwei­gen im Saal aus. Das Gefühl der Hilf­lo­sig­keit und Iso­la­ti­on wiegt schwer. Auch der Ein­satz eines den Büh­nen­bo­den bede­cken­den Klei­dungs­ber­ges, meta­pho­ri­sche für Ober­fläch­lich­keit und die Sexua­li­sie­rung von weib­li­chen Kör­pern, zeugt von der bis ins letz­te Detail durch­dach­ten Insze­nie­rung. Mit der Kom­bi­na­ti­on aus Licht, Musik und Text wird eine ver­letz­li­che Atmo­sphä­re geschaf­fen, die den Dis­kurs zu sexua­li­sier­ter Gewalt mit ergrei­fen­der Tie­fe anstößt.

Die Mes­sa­ge des Stücks ist ein­deu­tig: Stoppt Vic­tim bla­ming, nehmt eure Umwelt und die Men­schen, die eure Hil­fe brau­chen wahr. Erhebt eure Stimme!

Das Hil­fe­te­le­fon „Gewalt gegen Frau­en“:  116 016 — 365 Tage im Jahr, rund um die Uhr.

von Zita Böl­les, 13. Klas­se Humboldt-Gymnasium-Trier

FEED­BACK VOM PUBLI­KUM IN TRIER: