Zur Abschlussfeier präsentierte ein Deutsch-Französisches Schüler:innen-Duo unter der Leitung von Uta Plate ein szenisches Feuerwerk aller Schultheater-Stücke des SDL2023. In nur fünf Tagen erarbeiteten die Schüler:innen des Lycée Fabert Metz und des Max-Planck-Gymnasiums Trier gemeinsam das rasante Medley. Dabei ist ein kreatives Potpourri klug zusammen gewürfelter Szenen entstanden zu den brennenden Themen des Festivals: toxische Liebe, Klimawandel, Tyrannen-Herrschaft und Diversität.
Rezension: Bilinguale Bühnenfusion in der Europahalle
Schülergruppen aus Metz und Trier treten mit gemeinsamem Stück auf.
TRIER Im Rahmen des Festivals hat jede teilnehmende Schultheatergruppe die Möglichkeit, verschiedene Workshops zu besuchen, um dem diesjährigen Festivalthema „SCHULTHEATER.ROLLEN“ auf den Grund zu gehen und sich schauspielerisch und tänzerisch weiterzubilden.
Einer von ihnen findet unter der Leitung von Uta Plate, einer Theatermacherin, Dozentin und Regisseurin aus Schleswig, statt und richtet sich an einen DS-Grundkurs des Max-Planck-Gymnasiums Trier sowie an eine elfte Klasse des Lycée Fabert Metz – eine besondere Gruppe mit einer besonderen Aufgabe: Sie haben sich nicht mit einem fertigen Stück für den Bundeswettbewerb beworben und nutzen den Workshop somit nicht, um sich über die offiziellen Festivalbeiträge hinaus fortzubilden, sondern um ihren eigenen Beitrag erst zu schaffen.
Dieser soll Elemente jedes innerhalb der Festivalwoche präsentierten Stücks beinhalten. Die Schülerinnen und Schüler aus den beiden Partnerstädten reflektieren jede gesehene Vorstellung und verarbeiten die Momente, die sie besonders berührt oder geprägt haben, wiederum in ihrem eigens kreierten Werk.
Hierbei geht es nicht darum, andere Gruppen zu kopieren, sondern mit jeder Szene auf ein Theaterstück anzuspielen und somit eine Art Zusammenfassung aller Beiträge zu präsentieren – schließlich bildet ihr Auftritt am Mittwochabend den Abschluss des Festivals.
Ein halbes Jahr im Voraus haben sich beide Klassen getrennt voneinander auf dieses Zusammentreffen vorbereitet und sich mit allen Stücken auseinandergesetzt. Sie haben schulübergreifende Arbeitsgruppen gebildet, die sich jeweils auf zwei inhaltlich verknüpfte Stücke konzentriert und verbindende Aspekte herausgearbeitet haben, um so den roten Faden für den bilingualen Abschlussabend zu finden.
Dieses außerordentliche Projekt wurde durch die Groß- Region mit Fördermitteln unterstützt.
Héloïse Neuberg, 12. Klasse, Humboldt-Gymnasium Trier
Dazu Uta Plate im Interview:
Uta Pate ist Theatermacherin, Dozentin, Regisseurin und Grenzgängerin. Von 1999–2014 war sie leitende Theaterpädagogin an der Schaubühne Berlin. Seit 2014 arbeitet sie international als freischaffende Regisseurin und Dozentin. Ihre Schwerpunkte sind: Bürger*innen-Bühnen-Projekte, dokumentarische-internationale Recherche, intergenerative Projekte (insb. mit Geflüchteten und Einheimischen), Theaterarbeit mit sozial marginalisierten Gruppen.
Sie lehrt als Dozentin an den Universitäten Berlin, Gießen, Hildesheim, Hannover, Kopenhagen (Dänemark) und Ouagadougou (Burkina Faso).
Publikation (mit Wiebke von Bernstorff): ‚Fremd bleiben – interkulturelle Theaterarbeit’.
Foto-Galerie der Deutsch-französischen SDL2023-Spurensuche
Deutsch-Französisches Duo (auf den Spuren aller Stücke), Fotos: Wolfgang Claus (Fotostudio 64)