Hamburg
ROLLMOPS
Eigenproduktion
Stadtteilschule Eidelstedt, Hamburg
Theatergruppe Rollmops
Klassen 6–10
Spieler:innen:
Liana Veith / Anastazja Pyskir / Angelina Pokharei / Zilan Boyraz / Melike Tietze / Zoe Preul / Liana Aydin / Lara Yurtserver / Alba Leci / Nomanna Khan / Rahel Awet / Pameet Randhawa / Sophie Rexer / Yusra Mubarik / Rosin Kaya / Santino Dörner / Morteza Saberi / Luca Bartz / Umut Keser / Lennard Lammers / Omran Bajboj / Claudio Hoxhaj / Maurice Wolff / Parsa Kheradmandian / Nikita Pechinka
Unterstützende Künstlerin: Gesche Lundbeck
Dokumentarist:innen: Lucia Homeier / Sebastian Tröndlin
Spielleitung: Julie Kuhn
Ein Rollfeld, Pilot:innen rollen mit ihren Rollkoffern vorbei, ein Flugzeug startet, Destination Rollland. Ein Regie Spezialist rollt vorbei und sucht nach der Rolle seines Lebens. Die Begegnung mit den rollmantic Girls wird dabei schicksalhaft ungeklärt bleiben. Eine vermisst ihre Nackenrolle, die Andere hat gleich beide Rollschuhe verloren, die ihr jedoch in ihren Tagträumen als Möpse erscheinen. Alle finden in diesem Rollenspiel temporär zueinander, verrollen sich ineinander, rollen dann jedoch wieder voneinander fort, scheinbar kann sich niemand dauerhaft mit dem Anderen vereinen. Alle vereint die Sehnsucht nach dem Anrollen und das Warten auf den Rollmops. Ihren eigenen eklektischen Bewegungen hinterherrollend, fühlen sie sich wie im Schleudergang, durch die unterschiedlichen Phasen des Selbstfindungsprozesses permanent in Frage gestellt. Durch die wiederkehrenden, rollenden Choreografien und die vielen Textfragmente, die nicht immer zur Rolle passen, kommen sie alle irgendwann in diese unvermeidliche prekäre Situation des Rollentausches. Welche ist denn nun die eine Rolle? Die Rollmöpse der Jahrgänge 6 bis 10 verlieren sich in der Utopie, die sich für das Publikum niemals entrollen wird.
Rezension: Der rollende Traum einer besseren Welt
Ein rollendes Meer aus Hula-Hoop-Reifen und rosa Bällen — die Theatergruppe der Stadtteilschule Eidelstedt aus Hamburg verwandelt die Bühne der Europahalle am Dienstagmorgen in ein rollendes Wimmelbild. Überall rollt es: ROLLkoffer, ROLLschuhe, aber auch die ROLLEN werden kontinuierlich durchgeROLLT. Der bunte Wechsel zwischen Rollen-Wortspielen, beeindruckenden Tanzeinlagen und chorisch gesprochenem Text lässt einen aus dem Tagträumen gar nicht mehr aufwachen. Mit der abstrakten Darstellungsweise des individuellen Selbstfindungsprozesses zaubern die Darstellenden aus den Klassen 6–10 eine Welt des Rollens auf die Bühne und dem Publikum ein Schmunzeln ins Gesicht. Besonders begeistert hat uns der fetzige Rock’n Roll-Tanz und der phänomenale Flashmob, mit dem die jungen Schauspielerinnen und Schauspieler uns mit ihrer Tanzlust angesteckt und auf die Bühne eingeladen haben, um mit ihnen das Stück fröhlich zu beenden.
Zita Bölles, 13. Klasse, Humboldt-Gymnsaium Trier