Mecklenburg-Vorpommern
RÄUBER VON SCHILLER!
Eigenproduktion / Christian Holm (frei nach Friedrich Schiller)
Montessorischule Greifswald, Greifswald
Montebande
Klassen 7–9
Spieler:innen:
Joline Baumann / Emma Bienert / Luca De Pauw / Karla Hahnenkamp / Tatjana Herbst / Lena Jaap /
Hannah Kjellberg / Alva Klein / Mia Kreyling / Elsa Krüger / Jocelyn Lehmann / Siri Leifer / Ida Pokrandt / Elsa Racevicius / Felix Rapphan / Henriette Schäfer / Alexander Struckmann / Nina Welscher / Saskia Wierschin / Miriam Winkler / Friederike Zach
Spielleitung und Stücktext: Christian Holm
„Was wäre eigentlich, wenn ich noch böser werde, als Schiller sich das je ausgedacht hat? Stellt euch mal vor: Lord Voldemort, Darth Vader und der Joker leugnen gemeinsam die Klimakrise! So richtig, richtig böse halt…“ (Franzi Moor) „Die Räuber“ von Friedrich Schiller ist ein Stück voller Pathos und Leidenschaft, über dessen Gestürme und Gedränge (und über dessen einzige, völlig unterbelichtete Frauenrolle) man sich aus heutiger Sicht lustig machen kann, was die Darsteller:innen auf der Bühne auch tun werden. Schiller hat’s verdient. Aber dann mal ernsthaft: Seit 1782 feiert dieses starke Stück die Rebellion gegen das Phlegma und die Selbstgerechtigkeit der väterlichen Welt. Klingt das wirklich nach einem Thema von vorgestern? Schiller war 20, als er die Räuber geschrieben hat und seine Freiheitskämpfer sind eigentlich Jugendliche. Also: Wogegen rebellieren wir heute? Wofür kämpfen wir?
Rezension: Räuber von Schiller
„Du hast mir eine kostbare Stunde gestohlen, sie werde dir an deinem Leben abgezogen!“
Klingt echt kompliziert, oder? Das hat sich die Spielgruppe der Montessorischule aus Greifswald, die mit ihrem Stück „Räuber von Schiller!“ Mecklenburg-Vorpommern am SDL vertreten, auch gedacht. In der Eigenproduktion „Räuber von Schiller!“ werden moderne Inszenierung und altbekannter Schiller neu interpretiert.
Mit der erzählenden Stimme aus dem OFF wird die lange Handlung gekonnt verkürzt und belebt. Die nun entstandene Lücke wird hier mit Themen (Klimawandel, Geschlechtergleichheit), die die heutige Generation umtreibt, gefüllt. Mit einer großen Portion Humor und der nötigen Ernsthaftigkeit hinterfragen die Darstellenden Schillers Frauenrolle. Intrige, Mord und Liebe – die Spielgruppe lässt kein stürmisches und drängendes Motiv aus und lädt gleichzeitig das Publikum in die heutige Welt und ihre Probleme ein. Die Räuber aus Mecklenburg-Vorpommern trumpfen auf mit ihrem Witz, ihrer Schnelligkeit und ihrer Überzeugung Schiller und seine Ideen den heutigen jungen Generationen näher zu bringen. So kompliziert muss Schiller ja gar nicht sein.