BUNDESWETTBEWERB SCHULTHEATER DER LÄNDER

Schultheater.Rollen | Trier | 16.-21. 09. 2023

Meck­­len­­burg-Vor­­­pom­­mern

RÄU­BER VON SCHILLER!

Eigen­pro­duk­ti­on / Chris­ti­an Holm (frei nach Fried­rich Schiller) 

Montesso­ri­schu­le Greifs­wald, Greifs­wald

Mont­e­ban­de

Klas­sen 7–9

Spieler:innen:

Joli­ne Bau­mann / Emma Bie­nert / Luca De Pauw / Kar­la Hah­nen­kamp / Tat­ja­na Herbst / Lena Jaap /

Han­nah Kjell­berg / Alva Klein / Mia Krey­ling / Elsa Krü­ger / Joce­lyn Leh­mann / Siri Lei­fer / Ida Pok­randt / Elsa Race­vici­us / Felix Rapp­han / Hen­ri­et­te Schä­fer / Alex­an­der Struck­mann / Nina Wel­scher / Saskia Wier­schin / Miri­am Wink­ler / Frie­de­ri­ke Zach

Spiel­lei­tung und Stück­text: Chris­ti­an Holm

„Was wäre eigent­lich, wenn ich noch böser wer­de, als Schil­ler sich das je aus­ge­dacht hat? Stellt euch mal vor: Lord Vol­de­mort, Darth Vader und der Joker leug­nen gemein­sam die Kli­ma­kri­se! So rich­tig, rich­tig böse halt…“ (Fran­zi Moor) „Die Räu­ber“ von Fried­rich Schil­ler ist ein Stück vol­ler Pathos und Lei­den­schaft, über des­sen Gestür­me und Gedrän­ge (und über des­sen ein­zi­ge, völ­lig unter­be­lich­te­te Frau­en­rol­le) man sich aus heu­ti­ger Sicht lus­tig machen kann, was die Darsteller:innen auf der Büh­ne auch tun wer­den. Schil­ler hat’s ver­dient. Aber dann mal ernst­haft: Seit 1782 fei­ert die­ses star­ke Stück die Rebel­li­on gegen das Phleg­ma und die Selbst­ge­rech­tig­keit der väter­li­chen Welt. Klingt das wirk­lich nach einem The­ma von vor­ges­tern? Schil­ler war 20, als er die Räu­ber geschrie­ben hat und sei­ne Frei­heits­kämp­fer sind eigent­lich Jugend­li­che. Also: Woge­gen rebel­lie­ren wir heu­te? Wofür kämp­fen wir?

Rezen­si­on: Räu­ber von Schiller

„Du hast mir eine kost­ba­re Stun­de gestoh­len, sie wer­de dir an dei­nem Leben abgezogen!“

Klingt echt kom­pli­ziert, oder? Das hat sich die Spiel­grup­pe der Montesso­ri­schu­le aus Greifs­wald, die mit ihrem Stück „Räu­ber von Schil­ler!“ Meck­len­burg-Vor­pom­mern am SDL ver­tre­ten, auch gedacht. In der Eigen­pro­duk­ti­on „Räu­ber von Schil­ler!“ wer­den moder­ne Insze­nie­rung und alt­be­kann­ter Schil­ler neu interpretiert. 


Mit der erzäh­len­den Stim­me aus dem OFF wird die lan­ge Hand­lung gekonnt ver­kürzt und belebt. Die nun ent­stan­de­ne Lücke wird hier mit The­men (Kli­ma­wan­del, Geschlech­ter­gleich­heit), die die heu­ti­ge Gene­ra­ti­on umtreibt, gefüllt. Mit einer gro­ßen Por­ti­on Humor und der nöti­gen Ernst­haf­tig­keit hin­ter­fra­gen die Dar­stel­len­den Schil­lers Frau­en­rol­le. Intri­ge, Mord und Lie­be – die Spiel­grup­pe lässt kein stür­mi­sches und drän­gen­des Motiv aus und lädt gleich­zei­tig das Publi­kum in die heu­ti­ge Welt und ihre Pro­ble­me ein. Die Räu­ber aus Meck­len­burg-Vor­pom­mern trump­fen auf mit ihrem Witz, ihrer Schnel­lig­keit und ihrer Über­zeu­gung Schil­ler und sei­ne Ideen den heu­ti­gen jun­gen Gene­ra­tio­nen näher zu brin­gen. So kom­pli­ziert muss Schil­ler ja gar nicht sein.